Stechschritt

Exerzierschritt der NVA

Der Stechschritt (dt. eigentlich: (preußischer) Paradeschritt) ist eine spezielle Form des Gleichschritts, der gewöhnlich bei feierlichen Paraden und Vorbeimärschen geschlossener Einheiten demonstriert wird.
Die Marschierenden schwingen dabei ihre Beine im Gleichtakt steif ausgestreckt aus der Hüfte hoch, bis fast zur Waagrechten. Im Stechschritt marschierende Truppen erzeugen zudem ein markantes, lautes Schrittgeräusch.
Zweck des Stechschrittes ist die Demonstration absoluter Disziplin und Überlegenheit.
Seine Entstehung wird auf das preußische Exerzier-Reglement des frühen 19. Jahrhunderts zurückgeführt.
Der Stechschritt wird heute oft klischeehaft mit der deutschen Wehrmacht assoziiert. Historisch betrachtet trifft dies jedoch nur teilweise zu, wie seine Verbreitung in den ehemaligen Mitgliedsstaaten des Warschauer Pakts zeigt. Auch Mussolini führte ihn 1938 (nach deutschem Vorbild) als "Passo Romano" ("römischer Schritt") bei der italienischen Armee ein.
Nach 1945 wurde eine reduzierte Form des Stechschritts (Stiefelspitze in Kniehöhe) in Deutschland noch von der NVA (unter dem Namen "Exerzierschritt") zur Pflege preußischer Militärtradition praktiziert. Der echte Stechschritt kam in der DDR nur noch bei den speziellen Ehrenkompanien vor.
Quelle: Wikipedia

Nicht nur dort, auch in Laach, wenn am 3. Wochenende im September die Marschmusik erklingt, dann werden auch hier wieder die Beine fliegen, genau so wie es in den oberen Abschnitten (Wikipedia) beschrieben wurde.
Es ist Sonntagnachmittag, die Sonne scheint, das Königspaar strahlt und der Umzug des gesamten Regimentes durch den beschaulichen Ort Laach zieht. Dann wird das Königspaar vom Tambourcorps und der Musikkapelle auf die Bühne gespielt.
Auf der Bergheimer Straße in Richtung Grevenbroich steht das Regiment voller Erwartung. Wir werden wieder das Kribbeln in den Beinen spüren was nur ein Vollblutmarschierer spürt. Noch mal die Uniform richten, nachsehen ob die anderen ebenfalls akkurat gekleidet sind und dann heißt es "Hallo Jungs, jetzt geht es los". Der Lockmarsch erklingt und die Musiker unseres Marschblockes ziehen los um vor der Bühne ihren Platz zur Parade einzunehmen. Die machen das richtig gut, aber wie oft machen die das auch. So, die Musik steht und die einzelnen Züge nehmen so langsam den Gleichschritt auf. Abstand zum vorderen Zug, jeder will glänzen. 200 Meter bis zur Bühne, du sammelst dich innerlich.
Gedanken plagen dich wie in jedem Jahr. Wo fängst du mit dem Marschieren an? Denkst du an deine Zugkameraden (sie sind ja auch nicht mehr die Jüngsten) dann erst später. Doch wir sind hier in Laach, hier erwarten die Zuschauer und selbstverständlich die Majestät eine gute und ausgedehnte Parade. Da hat sich diese Frage auch wieder in Wohlgefallen aufgelöst.
Haus Bodewein, gleich geht es los. Alte Backstube da erklingt der Ruf, "Achtung, Augen rechts". Der Degen neigt sich mit der Spitze nach unten und der linke Fuß eines jeden setzt mit dem Schlag der Dicken Trommel auf. Am Applaus kannst du schon hören, ob alles paßt. Kurze Schritte, gerade Haltung sind Garanten für eine gute Parade. Wenn wir an der Bühne vorbei marschiert sind, erklingt von hinten das Kommando "Frei weg" und die Anspannung die du eben noch hattest ist weg. Du drehst dich ein letztes Mal um, um vielleicht noch andere Züge  bei der Parade zu sehen, gehst dann aber schon weiter bis zum Haus Laach. Hier sammelt sich der Marschblock um dann mit Marschmusik zum Zelt gespielt zu werden.

Man muß Paraden lieben um gut zu sein, wir tun es.

Bis dann in Laach,
ihr freundlicher Jägerzug Waldhorn